
Altvater Archimandrit Dionysios
Abt des Klosters "Johannes Kapodistrias" (Kloster Beinwil) in der Schweiz, des Serbischen Patriarchats.
Geistlicher Vater unserer Gemeinschaft.



Heiliges Kloster
"Johannes Kapodistrias"
Archimandrit Dionysios, geboren 1950, dem durch seine hohe Begabung eine glänzende weltliche Karriere offengestanden hätte, fühlte sich schon früh zum monastischen Leben hingezogen. Bereits mit neunzehn Jahren erhielt er die Mönchsweihe im Großen Meteora-Kloster und wurde geistlicher Schüler des berühmten Archimandriten Aimilianos (Wafidis, 1934-2019) von Simonos Petras, der zu jener Zeit auf die Initiative von Metropolit Dionysios (Charalampous, 1907-1970), des Leiters der Diözese von Trikkis und Stagon, die Meteora-Klöster neu belebte. Durch sein Charisma, seine große rhetorische Kraft und die Integrität seiner Persönlichkeit zog Archimandrit Aimilianos viele junge Männer und Frauen an, die den Weg des Mönchtums wählten. Etwas später zog Archimandrit Aimilianos mit seiner Bruderschaft, zu der auch der spätere Archimandrit Dionysios gehörte, in das Athos-Kloster Simonos Petras (Simonopetra) und führte das alte, ehrwürdige Kloster zu neuer Blüte. Später gründete Archimandrit Aimilianos das Frauenkloster der Verkündigung in Ormylia, Chalkidiki, das größte orthodoxe Frauenkloster Griechenlands, sowie weitere Klöster, u.a. in Frankreich.
Archimandrit Dionysios übernahm das geistliche Erbe von Archimandrit Aimilianos und führte damit die Linie fort, die mit dem großen Erneuerer des Mönchtums in Griechenland im 20. Jahrhundert begonnen hatte, mit dem Metropoliten Dionysios (Charalampous) von Trikkis und Stagon, dessen Schüler Archimandrit Aimilianos gewesen war und dessen Namen dann Archimandrit Dionysios empfing.
Archimandrit Dionysios hatte eine Vision, die von entscheidender Bedeutung für ihn war, und in der Metropolit Dionysios ihn beauftragte, sein eigenes Werk der Verbreitung des koenobitischen Mönchtums und der Wiederbelebung und Neugründung von Klöstern international fortzusetzen.
Und so ist auch Archimandrit Dionysios seit vielen Jahren unermüdlich tätig, dieses Werk, das mit Metropolit Dionysios einsetzte, fortzuführen. Sein Lebensweg führte ihn von den Meteora-Klöstern zum Heiligen Berg, von dort nach Jerusalem, wo er als Abt das Heilig-Kreuz-Kloster wiederbelebte, und von dort aus zurück nach Griechenland und in andere Länder, stets bemüht, den Geist des monastischen Lebens zu verbreiten.
Das besondere Charakteristikum der monastischen Gemeinschaften, als deren geistlicher Vater Archimandrit Dionysios wirkt, ist deren Internationalität. Aus mehr als zwanzig verschiedenen Ländern (Griechenland, Zypern, Rußland, Ukraine, Georgien, Norwegen, USA, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Israel usw.) kommen die Mönche und Nonnen seiner Klöster. Zwar wird in den Gottesdiensten überwiegend das liturgische Griechisch verwendet, doch kommen auch, soweit Übersetzungen und Adaptionen an den byzantinischen Gesangsstil vorhanden sind, eine Reihe anderer Sprachen zum Einsatz.
Archimandrit Dionysios ist ein Gerontas, ebenso wie Archimandrit Aimilianos, sein geistlicher Vater, und Metropolit Dionysios, sein geistlicher „Großvater“. Zum großen Kreis seiner geistlichen Kinder gehören auch zahlreiche Menschen, die, verheiratet oder unverheiratet, „in der Welt“ leben.
Das Wort „Gerontas“ (ausgesprochen „Geronda“) kann nur unzulänglich mit dem deutschen Begriff „Altvater“ wiedergegeben werden; besser, man läßt es einfach stehen. Es entspricht dem russischen „Starez“ und bezeichnet einen im geistlichen Leben weit fortgeschrittenen Menschen, zu dem sich andere hingezogen fühlen, um geistliche Führung und Rat zu erhalten. Die Institution des Gerontas geht auf die frühe Kirche, die Wüstenväter, zurück, doch eigentlich ist sie noch weit älter.


Wichtig hier zu erwähnen ist, daß der Gerontas sich nicht selbst zum Gerontas macht, sondern es sind diejenigen, die sich seiner geistlichen Führung anvertrauen, die ihn dazu machen. Er ist kein „Guru“, der eine eigene, persönliche Lehre vertritt oder einen Kult um seine Person errichtet, sondern er steht durch seine eigene langjährige Erfahrung fest verwurzelt in der spirituellen Tradition der Orthodoxen Kirche, die im Evangelium Jesu Christi gründet, und die er nur gewissermaßen „aktualisiert“. Natürlich – auch dies bleibe nicht unerwähnt – gab es und gibt es auch falsche „Gerontes“. Hier wie auch andernorts gilt das Wort Jesu: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Matthäus 7,20).
Was ist nun die spirituelle Tradition der Orthodoxie, in der Gerontas Dionysios steht? Sie besteht im Wesentlichen darin, den Menschen, der ihr folgt, zu einer innigen Verbindung, ja Vereinigung mit dem lebendigen Gott, seinem Schöpfer und Erlöser, zu führen. Es geht darin nicht bloß um eine äußerliche Frömmigkeit, eine ethische Ausrichtung nach Geboten und Verboten, sondern um eine ontologische Wandlung des „inneren Menschen“ über die Stufen der Reinigung (Läuterung) von den pathologischen Leidenschaften, über die Erleuchtung des Herzens und Geistes durch unablässiges Gebet – hin zur Vergöttlichung, der wirklichen Teilhabe an Gott der Gnade nach, also mittels der ungeschaffenen Energien Gottes. Sie leitet ihn an, den „Heiligen Geist zu erwerben“, wie das der große russische Heilige Seraphim von Sarov formuliert. Diese spirituelle Tradition, die im Kern eine therapeutische ist, wird seit Beginn des Christentums vermittelt und gelebt und in den Mysterien (Sakramenten) der Orthodoxen Kirche, in ihrer Lehre und den liturgischen Texten weitergegeben. Ein umfassendes Kompendium dieser Tradition ist die Philokalia, ein mehrbändiges Werk, bestehend aus den Schriften heiliger Väter aus vierzehn Jahrhunderten.
Interview mit Gerontas Dionysios in Simonopetra (Berg Athos) 1977

"Der Mönch gibt das, was Christus auf Golgatha gegeben hat. Er vereint sein Blut mit dem Blut Christi. Er vereint seinen Leib mit dem Leib der Märtyrer. Und er ist jemand, der jeden Tag stirbt. Deshalb bietet der Mönch sich selbst als Reliquie an, und diese Reliquie ist immer gottgefällig.
Und was sagen wir über seine Vertrautheit mit dem Tod? Wie ist es möglich, dass jemand, der verheiratet ist, nicht mit seiner Frau vertraut ist? Die Frau kennt den Mann, und der Mann kennt die Frau. Wie ist es möglich, dass jemand, der ein Mönch geworden ist, nicht mit dem Tod vertraut ist, der seine Hochzeit ist? Und sein Grab - das heißt seine Zelle - ist sein Brautgemach. Dort trifft er den Bräutigam, begegnet Christus.
Der Mönch ist also jemand, der den Tod in sich trägt, das heißt, er verwandelt den Tod in Leben. So wie Christus die menschliche Natur verwandelte, indem er sie in sich aufnahm - nämlich den Tod - und sie in ewiges Leben verwandelte."
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